Fahrbare Hubarbeitsbühnen

Fahrbare Hubarbeitsbühnen

 

Hubarbeitsbühnen – fahrbar – effizient – ein Arbeitsmittel für die Höhe

 

FHAB und die Gefahr

Fahrbare Hubarbeitsbühnen, verfügbar in vielen Modellen und für viele Einsatzmöglichkeiten werden immer häufiger für Arbeiten in der Höhe eingesetzt – auch in größeren Höhen. Hier führen gefahrbringende Kriterien häufiger zu Unfällen schwererer Art, oft enden diese tödlich. Nachstehen die häufigsten Gefahren

  • Umkippen der Arbeitsbühne
  • Absturz von Personen
  • Einklemmen von Personen, Quetschungen von Gliedmaßen
  • Herabfallen von Gegenständen oder Werkzeug

 

Die Qual der richtigen FHAB-Auswahl

Nur die sachlich richtige Verwendung der Hubarbeitsbühne bietet Gewähr für einen sicheren, flexiblen Höhen-Arbeitsplatz. Besonders wichtig ist dabei, dass sich Arbeitgeber und die Benützer vor Einsatzbeginn gut informieren über:

  • die Auswahl der geeigneten Hubarbeitsbühne
  • die Erkennung und Vermeidung etwaiger Gefahren
  • die Verwendung der geeigneten persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
  • die Anforderungen an das Bedienpersonal
  • der Umgang mit eventuellen Notsituationen

 

Der Unterschied bei Art und Typ

Bei den fahrbaren Hubarbeitsbühnen (FHAB) gibt es verschiedene Arten und Typen, die auf der Basis von EN 280 definiert werden. Eine FHAB ist ein fahrbares Betriebsmittel, die Personen zu Arbeitsplätzen befördert, an denen diese von der Arbeitsbühne aus Montage- oder Instandhaltungsarbeiten und Ähnliches durchführen.

 

Grundsätzliche Einteilung

FHAB werden generell in zwei Gruppen und drei Typen eingeteilt, jeweils abhängig von der Lage des Lastschwerpunktes:

  • Gruppe A: Lastschwerpunkt ist immer innerhalb der Kippkanten
  • Gruppe B: Lastschwerpunkt ist außerhalb der Kippkanten

 

Einteilung in Typen

teilt die FHAB in Abhängigkeit von Fahrbetrieb und Steuerung:

  • Typ 1: Fahren ist nur möglich mit der Bühne in Transportstellung.
  • Typ 2: Fahren mit angehobener Arbeitsbühne, Steuerung vom Untergestell aus.
  • Typ 3: Fahren mit angehobener Arbeitsbühne, Steuerung von der Arbeitsbühne aus.

 

Anmerkung: Unter dem Begriff „Fahren“ versteht man hierbei alle Bewegungen des angetriebenen Untergestells.

 

Einsatzzweck und Ort sind vorher abzuklären

Vor jeder Anmietung oder gar Kauf ist abzuklären, welchen Einsatzzweck die Hubarbeitsbühne erfüllen soll. Der Einsatzort stellt immer die meisten und größten Herausforderungen.

Wesentliche Auswahlkriterien dabei sind:

 

  • Innen- oder Außenbereich.

Nicht alle Bühnen sind für den Außenbereich geeignet (z. B. Windlast, Bereifung)

  • Antriebsart: Diesel- oder Elektroantrieb

Diese richtet sich nach den Einsatzbedingungen und Anforderungen. Bühnen mit Dieselmotoren sind für geschlossene Räume nicht geeignet.

Bei Bühnen mit elektrischem Antrieb muss beim Ladevorgang der Batterien auf gut belüftete Räumen geachtet werden.

  • Die Bodenbeschaffenheit hat Einfluss auf die Art des Fahrwerks (Reifen, Raupen, Allradantrieb oder Fahrwerk mit Pendelachse)
  • Je nach Tragfähigkeit des Untergrundes am Einsatzort (Erdreich, Asphalt, Betondecken, etc.) ist eine geeignete FHAB auszuwählen. Eventuell erforderliche Unterlegplatten müssen immer vorhanden sein. Bei Einbauten (Kanäle, Schächte) oder Bodenabdeckungen mit unbekannter Tragfähigkeit ist eine tragfähige Abdeckung vorzusehen.
  • Für die am Einsatzort vorhandene Neigung ist eine geeignete FHAB auszuwählen, erforderlichenfalls mit Niveauausgleich (Stützen).
  • Das Platzangebot bei der Zufahrt und am Einsatzort ist zu berücksichtigen, sowohl für die Bühne als auch für die seitliche Abstützeinrichtung.
  • FHAB mit hydraulischem Fahrantrieb sind nur bedingt für lange Fahrstrecken und starke Steigungen geeignet, es könnte zur Überlastung und zum Ausfall des hydraulischen Antriebs kommen.
  • Gewünschte Arbeitshöhe (Plattformhöhe + Greifhöhe) und seitliche Reichweite muss abgeklärt sein. Bei einer FHAB mit einer Arbeitshöhe von 12 m ist die maximale Plattformhöhe ca. 10 m in senkrechter Position! Eine entsprechende Reserve bei der Auswahl verhindert, dass bei zu geringer Arbeitshöhe, die auf der Plattform befindlichen Personen ihren Standplatz verbotenerweise erhöhen oder auf das Geländer steigen.

 

Die Spezialisten unter den FHABs

Spezielle Hubarbeitsbühnen je nach Aufgabe und besonderen Einsatzort

  • Scheren-Bühnen sind zu bevorzugen, wenn nur vertikale Hubbewegungen ausgeführt werden.
  • Mehr Flexibilität aber auch größere Risiken erhält man beim Einsatz einer Ausleger-Schwenkarmbühne. Zusätzlich zur vertikalen ist auch eine horizontale Bewegung mit der Arbeitsplattform möglich. Die Verwendung des Sicherheitsgeschirrs ist erforderlich.
  • Sind Störkanten zu umfahren (z. B. Gebäude- oder Dachkante), sind Gelenk-Teleskop-Arbeitsbühnen empfehlenswert. Auch hier ist die Verwendung des Sicherheitsgeschirrs erforderlich.

 

Die Tragkraft beim FHAB beachten

Maximal benötigte Tragkraft (Mensch und Material)

  • Die Tragfähigkeit soll entsprechend höher sein, wenn im angehobenen Zustand Materialien auf die Arbeitsplattform aufgenommen werden müssen.
  • FHAB niemals für Hebearbeiten (Kranersatz) von Lasten der Arbeitsbühne einsetzen, erforderlichenfalls einen Kran verwenden!

 

Sondereinsätze der FHABs

  • Isolierte FHAB

Für besondere Einsatzzwecke wie Arbeiten unter Spannung müssen elektrisch isolierte FHAB verwendet werden. Diese sind die laut Hersteller speziell dafür geeignet. Im Besonderen ist die Spannungshöhe zu beachten. Die Wirksamkeit der Isolation ist vor der täglichen Inbetriebnahme vor Ort zu überprüfen

  • Baumschnitt

Bei Arbeiten mit Motorkettensägen ist ein Mindestabstand von 2 m (Schwenkbereich der Motorsäge) zu anderen Personen einzuhalten. Trenngitter sind notwendig, sofern sich zwei Personen im Korb aufhalten. Weiters muss die Brustwehr mit einem zerspanbaren Material zumindest abgedeckt sein.

 

 

Sicherheit bei Überlastung der Arbeitsbühne

Gewichtsüberschreitung bei zusätzlicher Zuladung in die Arbeitsbühne bzw. Arbeitskorb.

  • Wird im ausgefahrenen Zustand durch eine Zuladung die Nennlast überschritten, so spricht die Korbüberlastsicherung an und es sind keine Bewegungen der gesamten Arbeitsbühne mehr möglich. Nur durch die Entfernung der Zuladung kann die Bühne wieder bewegt werden. Es kann aber auch passieren, dass die Bühne durch die Zuladung zum Umstürzen gebracht wird.