Staplerschein Österreich

Staplerschein Österreich

Was tun, spricht Zeus – der Stapler muss doch laufen

Der erste Gedanke – es  kann weiß Gott nicht schwer sein, einen Hubstapler zu bewegen. Wird aber etwas genauer hingeschaut, wird festgestellt, dass dieses kleine, wieselflinke Kraftpaket auf drei Rädern, fast alle Möglichkeiten der Bewegung beherrscht. Er fährt vor- und rückwärts, kann blitzschnell die Richtung ändern – fast auf der Stelle wenden, dazu noch Lasten aufnehmen, anheben, transportieren und auch, wenn es gewünscht wird, mehrere Meter hoch in Regalen absetzen.

Risiken und trotzdem…

Die moderne Logistik – ohne den Einsatz der Hubstapler – ist unvorstellbar. Wären die Vorläufer nicht schon seit etwa 1924 am Markt, die kleine wendigen Kraftpakete müssten schnellstmöglich entwickelt werden. Doch der Umgang mit den Staplern birgt Risiken, der Gesetzgeber stuft das Führen von Hubstaplern als Arbeiten mit besonderen Gefahren ein. So spielerisch leicht der Umgang mit Staplern auch aussehen mag, er erfordert vom Bediener vollen Einsatz. Gefragt sind technisches Grundwissen mit dazugehörigem Verständnis, gepaart mit viel Disziplin und Sorgfalt.

Scheinbar Vertrautes

Wie bei einem Auto werden die Fahrfunktionen über ein Lenkrad und Pedale geregelt. Ein Automatikgetriebe erspart Schalten und Kuppeln. Bei den Pedalen ist das rechte Pedal zum Fahren, das linke betätigt die Bremse. Beleuchtung, Hupe und Fahrtrichtungsanzeiger sind ebenfalls verbaut. Eine Feststellbremse sichert stehende Fahrzeuge.

Zum Vertrauten kommen die Staplerfunktionen. Handhebel steuern das Heben und Senken des Gabelträgers oder die Neigung des Hubmastes. Neuere Staplermodelle können über Joysticks verfügen, die die Funktionen der Handhebel übernehmen, einige auch die des Lenkrades.

Die Tücken in der Praxis

Es sind die Herausforderungen der Praxis, die Tücken aufzeigen. Die Lenkachse des Staplers liegt hinten, sorgt für enorme Wendigkeit, eine herausragende Eigenschaft beim Rangieren in enge Räumlichkeiten. Gefährlich für andere Fahrzeuge und Fußgänger, die diese Beweglichkeit nicht einschätzen können. Die zu bewegende Last liegt vorn, ein Risiko, denn der Schwerpunkt  verlagert sich entscheidend. Bei schwereren Lasten, wenn sie höher angehoben werden, kann der Stapler kippen, neigt aber auch beim Rangieren mit starkem Lenkeinschlag zum Kippen. Rückwärtsfahren heißt es, wenn das Ladegut die Sicht behindert. Die Schwierigkeit dabei, dass dabei  Fahrstrecke und Transportgut im Auge zu behalten ist.

Job für Aufmerksame

Weitere Details, die bei der Staplerführung beachtet werden müssen. Das Arbeitsgerät ist täglich vor dem Einsatz  auf seinen technischen Zustand zu überprüfen. Offensichtlichen Mängeln müssen gemeldet werden, verbieten eine Verwendung. Lastdiagramme sorgen dafür, dass Stapler nicht überlastet werden. Richtige Aufnahme und Ablage von Lasten fordern volle Aufmerksamkeit, arbeiten in engen Gängen erfordert Konzentration. Besonders ist sie gefordert, wenn mit Gefahrgut umgegangen wird.

Grundlagen für das sichere Führen eines Staplers sind eine umfassende Ausbildung, Umsicht, Vorausschauen und Praxiserfahrung. Das wiederum ist zwingende Notwendigkeit in den Unternehmen.

Stapler selbstständig führen

Zum Führen von Hubstaplern dürfen nur solche Arbeitnehmer/Innen eingesetzt werden, die eine entsprechende Fachkenntnis durch Zeugnis nachweisen. Im Klartext heißt das: der Staplerfahrer muss mindestens 18 Jahre alt sein, seine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung (20,5 Std.) und die Befähigung zum Staplerfahrer mit der bestandenen Prüfung (in Theorie und Praxis) und dem Erhalt des Staplerscheins abgeschlossen haben. Dieser Schein ist zeitlich unbegrenzt gültig.

Die Verordnung über den Nachweis der Fachkenntnisse regelt, dass Arbeitnehmer für das Führen von Hubstaplern einen Fachkenntnisnachweis erbringen müssen, legt die Mindeststundenzahl der Schulung fest. Der Gesetzgeber bleibt dabei mit 20,5 Stunden am unteren Limit.

4 UE               Grundbegriffe der Elektrotechnik und der Mechanik,

4 UE               Funktionen eines Hubstaplers u. dessen mechanischer und elektrischer Ausrüstung,

4 UE               rechtliche Bedingungen wie Arbeitnehmerschutzvorschriften,

3,5 U              Kenntnisse über Betrieb und Wartung,

2 UE               Sicherheitseinrichtungen des Hubstaplers,

2 UE               zur freien Verfügung,

1 UE               Praxis

Die vorgeschriebene Ausbildung schreibt die Vermittlung theoretischer Kenntnisse vor und einen Praxisteil von 1 Stunde. Da im Ausbildungsplan 2 Stunden als frei gestaltbar festgelegt sind, bietet es sich besonders für ungeübte Fahrer an, diese zu Übungszwecken zu verwenden.

www.kuestenpatent-kroatien.at