Sicherheitseinrichtung von Hubstaplern – für den unfallfreien und sicheren Gebrauch unverzichtbar
die Standsicherheit des Hubstaplers
Beim Kauf eines neuen Hubstaplers sollte man sich zunächst über die Anzahl der vorhandenen Standsicherheitsreserven informieren. Diese sind dafür verantwortlich, dass der Hubstapler weder in die eine noch in die andere Richtung kippen kann. Je höher der Wert diese Standsicherheit ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug während des Anhabens oder Transportieren von schweren Lasen zur Seite oder auch nach vorne beziehungsweise hinten umfällt. Weisen die Standsicherheitsreserven jedoch einen sehr geringen Wert auf, so sollten mit dem jeweiligen Fahrzeug auch umso weniger schwere Lasten transportiert werden, da man ansonsten schwere Unfälle riskieren kann. Es gibt daher auch festgelegte Standsicherheitsnormen an die sich jeder Hubstaplerfahrer halten muss um zu vermeiden, dass die Sicherheit beeinträchtigt wird.
das Standsicherheitsdreieck
Wie bereits bekannt sein dürfte, gibt es sowohl Hubstapler mit drei Rädern sowie auch Modelle mit vier Rädern. Die Dreiradstapler zeichnen sich dadurch aus, dass die drei Räder so angeordnet sind, dass diese ein gleichschenkliges Dreieck am Boden bilden. Während das hintere Rad für die Lenkung sowie den Antrieb des Hubstaplers verantwortlich ist und die Spitze des Dreiecks bildet, sind die zwei Vorderräder für die Stabilität des Fahrzeuges zuständig. Die zwei vorderen Räder stellen somit die Grundlage des Dreiecks dar, das wiederum für die Standsicherheit des Hubstaplers von entscheidender Bedeutung ist und daher auch Standsicherheitsdreieck genannt wird.
Dennoch verfügen auch die Fahrzeuge mit vier Rädern und einer Pendelachse über ein solches Standsicherheitsdreieck, dass dafür sorgt, dass der Hubstapler nicht so leicht kippen kann. Die bereits erwähnte Pendelachse, die dafür sorgt dass sich die Räder an Unebenheiten am Boden anpassen können, stellt zur gleichen Zeit die Lenkachse dar und ist hinten am Hubstapler zu finden.
Auch ein Vierstapler wird somit durch das Standsicherheitsdreieck vor dem Umkippen gestützt, da die zwei Vorderräder als Abstützpunkte dienen und die Gelenkstelle, die als Verbindung zwischen Pendelachse und Fahrzeug dient, der fehlende Abstützungspunkt ist.
Dieses Sicherheitsdreieck ist also unbedingt notwendig, im die Standhaftigkeit des Hubstaplers zu gewährleisten. Dennoch ist ein Hubstapler mit vier Rädern immer standfester als ein Modell mit drei Rädern, aber dementsprechend auch immer teurer und meist auch größer als die Dreiräder-Ausführungen.
die Längsstabilität des Hubstaplers
Die wichtigste Funktionsweise des Hubstaplers ist darin zu finden, dass eine Last freitragend vor der Vorderachse transportiert wird. Ist das Gewicht der zu transportierenden Last allerdings zu groß, so kann das Fahrzeug ganz leicht nach vorne kippen und es ist möglich, dass es nicht nur zur Beschädigung der transportierten Ware kommt, sondern auch der Fahrer kann auf diese Weise schwer verletzt werden. Damit solche Unfälle allerdings verhindern werden können, sollte der verwendet Hubstapler unbedingt auch über eine ausreichend hohe Längenstabilität verfügen, wobei hier zwischen der sogenannten statischen und dynamischen Variante unterschieden werden muss.
In der konkreten Arbeitssituation bedeutet das folgendes: Befindet sich ein Hubstapler aktuell in Ruhestellung, wird dieser aber währenddessen mit immer mehr Last beladen, so wird es ganz automatisch passieren, dass das Fahrzeug ab einem gewissen Gewicht einfach nach vorne kippt. Hier würde die bereits erwähnte statische Sicherheit zum Tragen kommen, die dann allerdings ab einer gewissen Schwere der Last einfach nicht mehr ausreichend ist. Das Besondere an der Bauweise der Hubstapler ist jedoch, dass dieser bewegt werden kann und somit automatisch die dynamische Kraft des Hubstaplers ins Spiel kommt. Diese wird proportional zu dem Gewicht der zu transportierenden Last höher und umso mehr Abstand zwischen dem Lastschwerpunkt und dem Gabelrücken da entsteht, umso schwere Lasten können auch transportiert werden. Aber auch die Schnelligkeit beim Anfahren beziehungsweise beim Abbremsen wirkt sich äußerst positiv auf die Transportkräfte des Hubstaplers auswirken. Dennoch können auch diese dynamischen Kräfte den Hubstapler zum kippen bringen, wenn diese zu groß werden.
die Querstabilität des Hubstaplers
Eine weitere Sicherheitseinrichtung; über die ein jeder Hubstapler ausnahmslos verfügen sollte ist die sogenannte Querstabilität. Da es sich bei einem Hubstapler nämlich um ein fahrendes Gefährt handelt, können bei der Fahrt in eine Kurve wie bei allen Fortbewegungsmitteln Zentrifugalkräfte wirksam werden, die den Hubstapler ebenfalls zur Seite kippen können. Je nachdem, wie schnell man mit dem Hubstapler unterwegs ist, führt diese seitliche Krafteinwirkung dazu, dass der Hubstapler vom Kursradius abkommt und auch das kann für Fracht und Fahrer sehr gefährlich werden. Natürlich sollte daher auch jeder Hubstaplerfahrer selbst dafür sorgen, dass er nicht mit einer zu hohen Geschwindigkeit in die Kurve fährt, da man diese Zentrifugalkräfte mit langsamer Geschwindigkeit stark verringern kann und somit weiterhin die Kontrolle über das Fahrzeug behält.
Auch der Kurvenradius spielt hierbei eine entscheidende Rolle, denn je enger eine Kurve gefahren werden muss, umso größer ist auch die Zentrifugalkraft, die auf den Hubstapler einwirkt. Ist es daher möglich, beim Transport der Fracht einen größeren Radius zu wählen, sollte der Hubstaplerfahrer dies auch unbedingt machen, um weder sich selbst noch das Fahrzeug zu gefährden.
der sichere Umgang mit der Lastgabel und weiteren Anbaugeräten bei Hubstaplern
die Lastgabel
Die Lastgabel am Hubstapler ist dafür verantwortlich, schwere Frachten anzuheben und so den einfachen Transport dieser zu ermöglichen. Hierfür befinden sich am Gabelträger Arretierungen, die dazu dienen, dass die Gabelzinken nicht durch die Last verschoben werden können. Um ein sicheres Transportieren der Ware mithilfe des Hubstaplers zu ermöglichen, solle immer dafür gesorgt werden, dass sich diese Arretierung im ordnungsgemäßen Zustand befindet und auch wirklich reibungslos funktioniert. Zusätzlich sollten sich an den Seiten der Gabel auch noch Endbegrenzungen befinden, die für die zusätzliche Sicherheit sorgen. Wird allerdings festgestellt, dass diese bei dem betreffenden Hubstapler nicht bereits vorhanden sind, können sie auch noch im Nachhinein angebracht werden, in dem zum Beispiel einfach eine Schraube verwendet wird.
die Anbaugeräte
Natürlich gibt es neben Lastgabeln auch noch zahlreiche andere Anbaugeräte, mit denen die Funktionsweise und vor allem auch die Einsatzgebiete eines Hubstaplers unkompliziert und schnell erweitert werden können. Diese wurden meist in Beschaffenheit und natürlich auch in ihrer Form an die jeweilige Last, die mit ihnen transportiert werden soll, perfekt angepasst. So können diese ganz einfach an Stelle der Gabel des Hubstaplers an dem Gabelträger angebaut werden. Hierbei ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass diese Befestigung absolut ordnungsgemäß und nach Anleitung passiert, da sich diese ansonsten lösen könnte. Des Weiteren gilt es zu Berücksichtigung dass mit dem Anbau eines Zusatzgeräts an den Hubstapler die Nutzlast, die mit diesem im Anschluss transportiert werden darf, geringer wird. Hierbei spielen vor allem das Eigengewicht des zusätzlichen Gerätes und der veränderte Lastschwerpunkt-Abstand eine wichtige Rolle.
Zu einer weiteren Verringerung der Nutzlast kommt es außerdem, wenn die Anbaugeräte auch über eine Eigenbewegungen verfügen, wobei es sich zum Beispiel um Seitenschiebter, oder auch Ballenklammern handeln kann.
Da diese Anbaugeräte die tatsächliche Tragfähigkeit des Hubstaplers oft stark verändern können, ist es unerlässlich, sich ausreichend über die Tragfähigkeitsangaben des Fahrzeuges zu informieren sowie auch darüber, wie die Tragfähigkeit sich bei Verwendung des jeweiligen Anbaugerätes verändert. Diese Informationen, die für die sichere Verwendung eines Hubstaplers unbedingt zu beachten sind, sollten im Normallfall immer von einem Farbschild, das sich am Hubstapler beziehungsweise am Anbaugerät befindet, abgelesen werden.
das Fahrerschutzdach und das Lastschutzgitter des Hubstaplers
Generell ist das Vorhandensein eines Fahrerschutzdach bei jedem verwendeten Hubstapler Pflicht, da dieses vor allem wenn Güter gestapelt werden müssen dafür sorgt, dass keine Frachteile auf den Fahrer stürzen können. Damit muss in der Regel bereits dann gerechnet werden, wenn Lasten über eine Höhe von 1,8 m angehoben werden. Das Dach eines Hubstaplers, sollte im Idealfall aus einer Gitterkonstruktion aufgebaut sein, die Öffnungen der Gitter dürfen allerdings weder in der Länge noch in der Breite ein höheres Ausmaß als 150 mm betragen.
Auch wenn die Person die sich in dem Hubstapler befindet aufgrund des Fahrerschutzdaches vor herabfallenden Lasten nahezu perfekt geschützt ist, sollte die Fracht und vor allem auch zu transportierende Kleinteile so befestigt werden, dass diese nicht herunterfallen können. Das ist vor alle deshalb so wichtig, da sich auch andere Personen auf der Fläche befinden könnten, auf der gerade mit dem Hubstapler gearbeitet wird und diese ebenfalls durch herabfallende Teile verletzt werden können.
die Fahrerrückhalteeinrichtung im Hubstapler
Wie bereits erwähnt wird es besonders gefährlich, wenn der Hubstapler durch Überlastung oder zu schnelle Fahrt in die Kurve umkippt. Da in einem solchen Fall der Fahrer in die Fahrtrichtung geschleudert werden könnte und es so zu sehr schweren beziehungsweise sogar tödlichen Unfällen kommen kann, muss ein jeder Hubstapler mit dieser Fahrerrückhalteeinrichtung ausgerüstet sein. Handelt es sich um ein älteres Modell, das noch nicht über dieses Feature verfügt, so muss dieses nachgerüstet werden, um zu gewährleisten, dass der Hubstapler den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Es handelt sich bei dieser Fahrerrückhaltersicherung in den meisten Fällen um einen Beckengurt, der in Material und Beschaffenheit dem Sicherheitsgurt, den wir aus dem Auto kennen sehr ähnlich ist. Allerdings gibt es mittlerweile auch andere Fahrerrückhalteeinrichtungen auf dem Markt, wie zum Beispiel eine sicherere Fahrerkabinentür, die mit einem Bügel ausgestattet ist und somit nicht aus Versehen geöffnet werden kann, auf die wir nun noch genauer eingehe werden.
Die Sicherheitstür beim Hubstapler
Enscheidet man sich für ein hochwertigeres Hubstapler-Modell, das mit einer solchen Tür ausgestattet ist, so muss man sich darüber im Klaren sein, dass diese immer geschlossen sein muss, um ihren Zweck erfüllen zu können. Auch eine aus Plastik gefertigte Tür entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards und kann im Falle des Kippens nicht für genügend Schutz sorgen, da diese einfach brechen kann und somit für noch schwerere Verletzungen sorgt. Diese Tür kann nur geöffnet werden, wenn die Feststellbremse betätigt wurde und daher ist das ungewollte Öffnen der Tür so gut wie ausgeschlossen.
der Wetterschutz bei Hubstaplern
Soll ein Hubstapler auch bei Arbeiten im Freien zum Einsatz kommen, so ist es unbedingt notwendig darauf zu achten, dass der sich im Fahrzeug befindliche Arbeiter vor den unterschiedlichsten Wetterbedingungen sicher geschützt ist. Vor allem Kälte, Sonne aber auch starke Niederschläge können dazu führen, dass Arbeiten ansonsten nicht fachgemäß ausgeführt werden können.
Dazu kann oft schon eine Plane ausreichend sein, die einfach über das Fahrerschutzdach gelegt und dann an allen Seiten befestigt wird.
Wird das Fahrzeug hingegen in regelmäßigen Abständen bei für längere Zeit im Freien eingesetzt und das bei großer Kälte, kann es sehr sinnvoll sein die Fahrerkabine zusätzlich mit einer Heizung auszustatten.
Wenn Sie all diese Sicherheitsstandards beim Kauf eines Hubstaplers beachten, so wird Ihre Wahl bestimmt auf ein Modell fallen, mit dem die Arbeiten nicht nur effektiv erledig werden können, sondern vor allem auch sicher. Dennoch sollten Sie das Fahrzeug jedes Mal vor dem Beginn der Arbeit nochmal genauestens unter die Lupe nehmen um sich zu versichern, dass auch noch alle Sicherheitseinrichtungen funktionieren und das Gerät in Takt ist. Nur so ist ein absolut sicheres und vor allem auch störungsfreies Arbeiten möglich.