Kurs Staplerschein Graz

Für mehr Sicherheit im Lager sorgt ausgefeilte Technik – Deutschland

Für mehr Sicherheit im Lager sorgt ausgefeilte Technik – Deutschland

 

In vielen Betrieben übernehmen Assistenzsysteme eine Steigerung der Sicherheit, sie unterstützen den Staplerfahrer indem diese, potenziell gefährliche Situationen verhindern. Es gibt zwei grundverschiedene Assistenzsystemen, es sind dies Fahrassistenten und Anti-Kollisionssysteme.

 

Fahrassistenten sorgen für sichere Kurvenlage

Fahrassistenzsysteme überprüfen permanent während der Fahrt

  • die Fahrgeschwindigkeit,
  • den Lenkwinkel,
  • die Lenkgeschwindigkeit.

 

Einige Systemen überprüfen zusätzlich auch

  • die Hubhöhe sowie
  • das Ladungsgewicht und
  • den Ladungsschwerpunkt.

 

Sie greifen automatisch in die Steuerung ein,

  • wenn der Stapler eine (zu enge) Kurve fährt und regeln dann die Geschwindigkeit automatisch herunter oder
  • sorgen wie beim SAS zusätzlich für eine hydraulische Stabilisierung der Pendelachsen.
  • sorgen zusätzlich für eine aktive Begrenzung des Neigewinkels und eine automatische Geschwindigkeitsreduzierung bei zu stark geneigtem Mast.

 

SAS steht für System of Active Stability und ist eine Entwicklung von Toyota Material Handling, aber auch andere Hersteller haben in ihren Programmen Assistenzsysteme z. B. CurveControl bei Jungheinrich, Safety Pilot bei Linde oder Inherent Safety bei Crown.

All diese Assistenzsysteme erhöhen nicht unerheblich die Kosten und den technischen Aufwand, sorgen aber nachweisbar für eine höhere Sicherheit – gerade bei Kurvenfahrten.

 

In der DIN EN 16203:2014-11 („Sicherheit von Flurförderzeugen – Prüfung der dynamischen Standsicherheit – Gegengewichtsstapler“) wird zwar ein Stabilitätsgrenzwert vorgegeben, der bei aktuellen Testläufen der Berufsgenossenschaft von allen Staplern eingehalten wird. Doch ermittelten die Tester auch, dass durch Fahrassistenzsysteme die Fahrstabilität bedeutend erhöht wird.

 

Für die Praxis heißt das, durch diese Fahrassistenzsysteme wird die Arbeitssicherheit und gleichzeitig die Produktivität gesteigert. Der Fahrer kann mit einem solchen System insgesamt schneller fahren.

 

Schutz von anderen Lagermitarbeitern

Anti-Kollisionssysteme dienen dem Schutz von Fußgängern, anderen Flurförderfahrzeugen oder auch stationären oder mobilen Lagereinrichtungen. Bei diesen Systemen überprüfen Sensoren am Stapler kontinuierlich in Fahrtrichtung die nähere Umgebung des Staplers und erkennen frühzeitig ein Hindernis. Das System warnt den Fahrer (und die Personen, die sich im Gefahrenbereich aufhalten) durch ein lautes Signal und kann – um eine Kollision zu verhindern – den Stapler verlangsamen oder komplett abbremsen.

 

Radar-System

Andere Systeme arbeiten mit Radar, mit dem ein gerichteter Schutzbereich (vor und hinter dem Stapler) bestimmt werden kann. Das System ist direkt am Stapler montiert und eingerichtet. Damit werden auch schnelle Abläufe (z. B. ein die Fahrtrichtung schnell kreuzender Stapler) erfasst und es kann reagiert werden.

 

Ultraschall- System

Bei umfangreicheren Rangiervorgängen sind Ultraschallsensoren sinnvoll, mit denen ebenfalls ein gerichteter Schutzbereich bestimmt werden kann. Die Sensoren reagieren fast auf alle Hindernisse, sind jedoch für den Stapler-Außeneinsatz nur bedingt geeignet, da Niederschläge die Detektionsleistung beeinträchtigen können.

 

Elektronik-Bild-System

Technisch anspruchsvoll und kostenintensiv sind die Anti-Kollisionssysteme mit Bilderkennung. Eine Kamera mit der erforderlichen Hard- und Software wird auf dem Hubstapler montiert und liefert permanent Bilder aus dem Überwachungsbereich. Wird ein auftauchendes Hindernis erkannt, meldet die Software das an die Staplersteuerung und reagiert entsprechend.

 

Stapler-Schutzmaßnahmen im Schmalganglager

Bei bodennahen Fahrten besteht die Gefahr, mit Hindernissen zu kollidieren oder in einer zu schnellen Fahrt die Bodenhaftung zu verlieren. Bei Tätigkeiten in der Höhe, etwa beim Kommissionieren oder Palettenplatzierungen in Hochregalen, kommen weitere Gefährdungen hinzu. Daher müssen Schmalgang- und andere Hochregalstapler mit zusätzlichen Schutzsystemen ausgerüstet werden, die z. B. ein Kippen in der Längsachse verhindern. Auch Beschädigungen der Regalanlage müssen nicht nur aus Gründen des Arbeitsschutzes zuverlässig verhindert werden, es sind auch die gefährlichen  Domino-Effekte auszuschließen.

Es muss im Schmalganglager und anderen mit Flurfahrzeugen bewirtschafteten Lagern gewährleistet sein, dass sich keine Personen, Waren oder anderes Gerät in dem Gang befinden, da ein Ausweichen innerhalb des Ganges absolut unmöglich ist.

 

 

 

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