Stapler-Anbaugeräte (10) Deutschland

Stapler-Anbaugeräte (10) Deutschland

 

Kranhaken am Gabelstapler – mehr als ein Kran-Ersatz

 

Natürlich kann ein Gabelstapler-Anbaugerät in der Form von Kranhaken, Kranarmen und Traversen einen „echten“ Kran nicht voll ersetzen. Wenn aber nur hin und wieder ein Kraneinsatz ansteht, dann ist so ein Anbauteil ein guter Ersatzkran.

 

Die Last von oben anheben

Überall dort, wo schwere Lasten nur von oben erfasst werden sollen oder nur so erfasst werden können, sind Krane exakt in ihrem Element. Mit einem Lasthaken oder einem Kranarm wird ein Gabelstapler im Handumdrehen zu einem mobilen Kran. Die Anbaugeräte – Lasthaken oder Kranarm –eignen sich beispielsweise zum Ein- und Ausbau von schweren Maschinenteilen, zum Transport von Montageteilen, Maschinenständern und kompletten Maschinen.

Auch Betonfertigteile, Big-Bags, schwere Behälter und Tanks können mit einem – zum Kran umfunktionierten – Stapler aufgenommen und transportiert werden. Eben diese Anbaugeräte sind mit einer Tragfähigkeit bis etwa 15.000 kg erhältlich und vor allem dort sinnvoll einsetzbar, wo die Anschaffung eines kompletten Mobilkrans nicht vertretbar und wirtschaftlich ist.

Der Kranhaken kann vieles auf den Haken nehmen

Dies ist die einfachste Lösung, sie besteht aus Kranhaken oder Lasthaken, die problemlos auf die Gabelzinken gesteckt und dort sofort gesichert werden. Sie haben eine feste Länge, die je nach vorhandenem Typ bis etwa 2.500 mm Länge reicht. Die Tragfähigkeit liegt zwischen 500 kg und rund 8.000 kg. Für leichtere Arbeiten gibt es Varianten, die auf nur einen Gabelzinken aufgeschoben werden. Um die Lasten mittig vor dem Stapler zu führen, werden typischerweise jedoch Kranhaken verwendet, die auf beide Zinken gesteckt werden. Die Haken selbst sind als Wirbellasthaken ausgelegt.

 

Einen langen Kranarm haben

Um die Reichweite der Kranlösung für Gabelstapler nicht unwesentlich zu erhöhen, werden starre Kranarme oder Lastarme eingesetzt. Diese verfügen über Einfahrtaschen für die Gabelzinken, eine Kettensicherung gegen unbeabsichtigtes Abrutschen und über einen Wirbellasthaken zum leichteren Ausrichten der Last. Oft sind mehrere Ösen am Kranarm vorhanden, in die der Lasthaken beispielsweise mit einem Schäkel eingehängt werden kann. Bei diesen starren Konstruktionen lassen sich hierdurch ohne viel Aufwand unterschiedliche Hakenpositionen einstellen.

 

Teleskop-Kranarme können Hakenpositionen verändern

Die Konstruktion teleskopierbarer Kranarme besteht aus einem starren äußeren Kranarm und einem innenliegenden ausziehbaren Teil. Auch hier wird das Anbaugerät mit einer Kette gegen unbeabsichtigtes Abrutschen gesichert und mit Steckbolzen wird der mehrfach ausziehbare Teleskopteil in seinen Positionen gesichert. Wirbelhaken – einer oder oft auch mehrere – können in verschiedenen Positionen eingehängt werden. So lässt sich für die jeweilige Aufgabe die ideale, wirksame Kranarmlänge exakt wählen. Mehrfach höhenverstellbare Teleskop-Kranarme erweitern die ansonsten nur durch das Hubgerüst realisierbaren Arbeitshöhen. Sonderformen von Teleskop-Kranarmen können ohne Lastgabeln direkt an das Hubgerüst angebaut werden.

 

Traversen erweitern die Einsatzmöglichkeiten

Wenn Lasten mit Bändern, Gurten oder Ketten an mehreren Stellen angeschlagen werden sollen oder aber spezielle Gehänge eingesetzt werden, bieten sich Traversen für den Staplerbetrieb an. Sie sind mit den entsprechenden Bohrungen für die Anschlagmittel ausgestattet. Mit Traversen lassen sich die Einsatzmöglichkeiten eines Staplers im Kranbetrieb noch weiter erhöhen und ausbauen.

 

Das Thema Sicherheit beeinträchtigt das Thema Tragfähigkeit

Zur Verlängerung der Reichweite im Kranbetrieb werden vor allem Kranarme verwendet. Dadurch verlängert sich der Hebelarm, der die Tragfähigkeit des Staplers negativ beeinflusst. Auch die Eigengewichte der Kranarme und gegebenenfalls zusätzlichen Traversen wirken sich mindernd aus. Die Resttragfähigkeit sinkt drastisch. All diese Faktoren verlangen nach einer besonderen Beachtung für den sicheren Betrieb.