Stapler-Anbaugeräte (13) Deutschland
Der Winterdienst – eine lösbare Aufgabe
Anbaugeräte, die einen Stapler fit machen
Öffentliche Verkehrswege werden von kommunalen Räumdiensten von Eis und Schnee befreit. Private Unternehmen dagegen müssen in Eigenregie für die Sauberkeit und Verkehrssicherheit ihrer Zufahrten und Wege sorgen. Das kann gerade bei größeren Flächen zu einer sehr zeitintensive Aufgabe anwachsen. Mit den passenden Anbaugeräten für den Gabelstapler lässt sich die zeitaufwendige Arbeit wesentlich effektiver und viel schneller erledigen.
Ordnung muss sein
Grundsätzlich gilt auch auf beschränkt öffentlichen Wegen, Straßen oder Verkehrsräumen die Straßenverkehrsordnung (StVO) und die beschreibt neben Grundsätzlichem u. a. auch:
„Beschränkt öffentliche Wege sind zum Beispiel Zufahrten zu Verladestraßen, allgemein benutzbare Wege zu Privatgrundstücken, Parkplätze und Parkhäuser, Betriebshöfe und Ladestraßen. Selbst bei abgegrenzten oder nur zeitweise öffentlich zugänglichen Verkehrsräumen muss der Unternehmer sicherstellen, dass diese jederzeit für alle Verkehrsteilnehmer sicher sind. Aus diesem Grund obliegt es der Verantwortung des Unternehmers, auch bei Eis und Schnee zu gewährleisten, dass Fußgänger, Lkw- und Staplerfahrer auf dem Parkplatz oder den Zufahrten nicht unvermeidbar behindert oder gefährdet werden“.
Welche Stapler sind für den Winterdienst geeignet?
Grundsätzlich können alle motorbetriebene Stapler mit Winterdienst-Anbaugeräten ausgerüstet werden. Hier sind die greifenden Vorschriften zu beachten, insbesondere die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Diese gilt für alle Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 6 km/h.
Flurförderzeuge (FFZ) mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 6 km/h unterliegen keiner Zulassungspflicht. Sie benötigen kein amtliches Kennzeichen und auch keine Haftpflichtversicherung. Allerdings muss auf der linken Fahrzeugseite ein dauerhaft lesbares Schild mit Namen und Anschrift des Besitzers angebracht sein.
FFZ mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 6 bis maximal 20 km/h brauchen eine Einzelbetriebserlaubnis nach § 21 StVZO sowie ein dauerhaft lesbares Schild mit Namen und Anschrift des Besitzers. Eine Haftpflichtversicherung ist für sie jedoch ebenfalls nicht vorgeschrieben – außer für Wagen und Schlepper.
FFZ mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h benötigen eine amtliche Zulassung und ein amtliches Kennzeichen. Ebenfalls vorgeschrieben sind für sie eine Einzelbetriebserlaubnis und eine Haftpflichtversicherung. Zudem müssen sie regelmäßig zur Haupt- und Abgasuntersuchung.
Daraus ergibt sich, dass nur motorbetriebene Stapler mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 6 km/h ohne zusätzliche behördliche Genehmigungen im Winterdienst eingesetzt werden dürfen. Bei stärker motorisierten Staplern muss zunächst die örtliche Zulassungsbehörde eingeschaltet werden, um die erforderlichen Zulassungen zu erhalten.
Maximal geeignet für den harten Einsatz in Schnee und Eis sind Stapler mit Verbrennungsmotor. Diese Geräte sind weniger empfänglich für eindringende Feuchtigkeit. Doch ein Verbrennungsmotor ist nur ein Anfang – es braucht die passenden Anbaugeräte. Nur diese können aus einem gewöhnlichen Gabelstapler einen Schneepflug oder ein anderes Räumfahrzeug machen, welches schon in den frühen Morgenstunden für freie Zufahrten und sichere Verkehrsflächen sorgt.
Sicher unterwegs, auch auf rutschigem Untergrund
Stapler, die nur in einem Gebäude eingesetzt werden, sind häufig mit profillosen Reifen ausgestattet, Was in der Halle mit glattem, trockenen Boden okay ist, kann bereits auf einer dünnen Schneedecke zum Problem werden. Die Reifen haben keinen oder nicht genug Grip auf der Schneedecke und das Fahrzeug lässt sich nicht zuverlässig handhaben. Abhilfe lässt sich hier nur schaffen – entweder grobstollige Reifen (die jedoch in der Halle wieder gewechselt werden müssen) – oder das Anlegen von Schneeketten.
Schneeketten für Stapler sind – nach anfänglichen Schwierigkeiten – inzwischen für alle Reifengrößen erhältlich. Bei entsprechender Übung lassen sich die Ketten innerhalb weniger Minuten aufziehen oder abnehmen. Es sollten aber nur Schneeketten verwendet werden, die speziell für Stapler entwickelt worden sind.
Schnee räumen – Schnee beseitigen
Um die Verkehrswege zügig und gründlich vom Schnee zu räumen, sind sogenannte Schneeschilde besonders gut geeignet. Die leicht konkav geformten Räumschilde werden auf die Staplergabeln geschoben und in der gewünschten Position gesichert. Je nach Position des Schildes wird der Schnee bei der Fahrt vor sich hergeschoben oder direkt beim Fahren zur Seite geräumt, wobei der Anstellwinkel des Räumschildes variabel ist.
Die Varianten der Stapler-Schneeschilde
Schneeschilde sind in zwei Varianten erhältlich:
Stapler-Schneeschieber sind einfacher gebaut und dienen vor allem zur Räumung glatter Flächen. Stapler-Schneepflüge sind zusätzlich mit einer Niveauregulierung ausgestattet. Das Räumen von unebenen Flächen wird dadurch vereinfacht und erleichtert.
Um den Untergrund beim Räumen nicht zu beschädigen, ist an der Unterseite der Schneeschilde eine austauschbare Schürfleiste aus Gummi oder Hartkunststoff angebracht. So kann ein Schneeschild viele Jahre genutzt werden.
Fallen großen Schneemengen (2018/2019) reicht es nicht, den Schnee einfach an die Seite zu schieben. Der Schnee muss aufgenommen und entsorgt oder gelagert werden, wo er keine weitere Behinderung ist. So etwas ist meist nicht durch reines Schieben der Schneemassen zu erreichen, hier kann nur eine Stapler-Schaufel helfen. Diese Anbauschaufeln werden in unterschiedlichen Größen (Schaufelinhalt in m³) und Ausführungen (mechanische oder hydraulische gesteuert) angeboten. Stapler-Schaufeln eignen sich nicht nur für Schnee, sondern für alle losen Güter und Schüttgüter.
Verkehrswege dauerhaft schnee- und eisfrei halten
Neuschnee ist nicht die einzige Gefährdung, die im Winter auftreten kann. Wenn die frische Schneedecke geräumt ist, müssen die Verkehrswege noch von Restschnee und Eis befreit werden. Fußgänger und Fahrzeuge erwarten einen rutschsicherer Untergrund.
Der klassische Besen ist besonders gut geeignet. Der lässt sich als Anbaugerät auch für den Stapler nachrüsten. Stapler-Kehrbesen werden einfach auf die Gabelzinken geschoben und mit Schrauben oder Splinten gesichert. Der Stapler wird schnell zu einem flexiblen Reinigungsgerät, das übrigens nicht nur zum Fegen von Schnee, sondern für alle Arten von Kehrgut eingesetzt werden kann.