Stapler-Bedienung – Deutschland – Österreich

Stapler-Bedienung – Deutschland – Österreich

Gelernt ist gelernt – die gekonnte Hubstaplerbedienung

Die Bedienung des Hubstaplers und das „Knowhow“

Hubstapler sind fester Bestandteil der betrieblichen Logistik. Scheinbar leichtfüßig, jonglieren selbst die kleinen, schmalen Kraftpakete große Lasten – auch in größere Höhen.

Auch, wenn der Eindruck entstehen könnte, das Ganze geschieht auf spielerisch leichte Art – der Umgang mit einem Hubstapler ist harte Arbeit. Einen Hubstapler zu bändigen und zu bedienen, muss erlernt sein, stellt hohe Anforderungen an: Vorausschauen, Disziplin, räumliches Sehen und Vorstellungsvermögen und nicht zuletzt auch an viel technisches Verständnis und Wissen.

Verantwortungsvoll, vorausschauend und Vorschriften

Ein Hubstaplerfahrer übernimmt mit der Bedienung des Staplers auch eine hohe Verantwortung:

  • für Gesundheit, Unversehrtheit und Leben für Dritte und sich selbst,
  • für den Hubstapler und
  • für das Transportgut.

Den täglichen Betrieb und die Bedienung der Hubstapler regeln eine Anzahl von Vorschriften:

  • betriebliche Anweisung,
  • Bedienungsanleitung mit Regelwerk,
  • berufsgenossenschaftliches Regelwerk sowie andere
  • greifende Gesetze, Richtlinien und Verordnungen.

Die Erlaubnis zum selbständigen Führen eines Hubstaplers

Die greifenden Vorschriften, Gesetze und Regeln schreiben vor, welche Eigenschaften der Bediener eines Hubstaplers mitbringen muss, bzw. die zwingend vorausgesetzt werden:

  • das Mindestalter von 18 Jahren
  • Eignung und Ausbildung für das selbständige Führen
  • den Nachweis der Befähigung
  • die schriftliche Beauftragung des Unternehmers

Ausbildung

In der Ausbildung erlangt der Teilnehmer alle notwendigen Fachkenntnisse für das Führen von Hubstaplern – basierend auf § 62 des Arbeitnehmerinnen Schutzgesetzes BGBl. Nr. 450/1994 und der Fachkenntnisnachweis-Verordnung BGBl. II Nr. 13/2007.

Die Ausbildung zum selbständigen Führen eines Hubstaplers kann erfolgen:

  • durch den Betrieb,
  • durch Prüforganisationen und
  • zertifizierte Privatunternehmen.

Nach bestandener Prüfung erhält der Ausgebildete den sogenannten „Staplerschein“

oder „Staplerführerausweis“, wie er häufig auch genannt wird.

Neues, Gewohntes und trotzdem…

Alles Vorgenannte mag verwirrend und kompliziert erscheinen, rein sachlich betrachtet, ist der Hubstapler auch nur ein Fahrzeug und als solches sind die Fahrfunktionen ähnlich gestaltet wie bei einem Personenkraftwagen, nämlich ein Lenkrad übernimmt die Steuerung und Pedale beschleunigen oder bremsen. Fast alle Hubstapler sind mit einem Automatikgetriebe ausgestattet, Kuppeln und Schalten entfallen daher. Vorwärts oder rückwärts wird über einen Handhebel geregelt.  Ähnlich wie beim Pkw, gibt es eine komplette Beleuchtung, Fahrtrichtungsanzeiger, Hupe und Feststellbremse.

Etwas aufwendiger ist die Bedienung der eigentlichen Staplerfunktionen. Hier regelt ein Handhebel das Heben oder Senken des Gabelträgers, er regelt auch das Neigen des Hubgerüstes. Bei manchen Staplern übernimmt ein Joystick die Funktionen der Handhebel und häufiger auch die des Lenkrades.

Die Theorie zur Praxis – Praxis zur Theorie

Wären Theorie und Praxis nicht unmittelbare Verbündete, wäre vielleicht alles nicht so schwer. Doch so halten beide in der täglichen Herausforderung mache Tücken bereit.

Die erste Herausforderung: die Lenkachse eines Staplers liegt hinten, das macht den Stapler unglaublich wendig. Das ist zwar für das Rangieren in räumlich engen Situationen hervorragend, doch gleichzeitig – durch den schnellen Bewegungsablauf – gefährlich für andere Fahrzeuge und besonders Fußgänger, die solche Bewegung nicht einschätzen können.

Eine weitere Herausforderung: die zu transportierende Last liegt vorne, verlagert den Schwerpunkt bei der Lastaufnahme. Bei schweren Lasten besonders, wenn sie hoch angehoben werden, neigt der Stapler zum Kippen. Diese Gefahr besteht auch beim Rangieren mit starkem Lenkeinschlag.

Verhindert das Ladegut die Sicht nach vorn, sollte der Stapler rückwärtsgefahren werden. Eine Schwierigkeit dabei – gleichzeitig Fahrtrichtung und Transportgut im Auge zu behalten.

Staplerfahren – Arbeit für Vorausschauende

Viele weitere Themen müssen beim Führen eines Staplers beachtet werden:

  • Das Arbeitsgerät ist täglich vor dem Einsatz auf seinen technischen Zustand zu prüfen.
  • Bei offensichtlichen Mängeln ist eine Verwendung untersagt.
  • Lastdiagramme sind zu beachten, um den Stapler nicht zu überlasten.
  • Die richtige Aufnahme und Ablage von Lasten hat ihre Besonderheiten.
  • Das Arbeiten in engen Gängen erfordert volle Konzentration. Besonders, wenn mit Gefahrgut umgegangen wird.

Das sind nur einige Herausforderungen im alltäglichen Betrieb. Eine gute Ausbildung gepaart mit entsprechender Praxiserfahrung sind die beste Grundlage für die sichere Staplerführung – eine Notwendigkeit in jedem Unternehmen.

www.staplerschein-oesterreich.at