Staplerschein Österreich – Wer- Was- Warum? Fragen – Antworten (Deutschland)

Staplerschein-Österreich

 

Staplerschein Österreich – Wer- Was- Warum? Fragen – Antworten

 

Zum Führen von Hubstaplern dürfen nur solche Arbeitnehmer eingesetzt werden, die eine entsprechende Fachkenntnis durch Zeugnis „Staplerschein“ nachweisen. Weiters bedarf das Führen eines Hubstaplers einer schriftlichen / mündlichen Fahrbewilligung.

 

  • Frage: Wann ist ein Lastschutzgitter notwendig?

Antwort: Ein Lastschutzgitter ist immer erforderlich, wenn Ladegüter den Gabelbaum maßgeblich übersteigen und eine Gefährdung durch überkippende Ladegüter nicht auszuschließen ist.

 

  • Frage: Was zählt unter Flurförderzeuge?

Antwort:  Flurförderfahrzeuge sind Transport- und Fördermittel. Hubwagen und Gabelstapler gehören zu den Flurförderfahrzeugen. Anwendung finden diese Fahrzeuge vorwiegend im horizontalen Gütertransport in Lager- und Produktionshallen von Unternehmen. Zu den Flurförderfahrzeugen zählen u. a.: Gabelstapler – Schlepper – Niederhubwagen – manuelle Hochhubwagen – elektrische Hubwagen – Hubwagen mit Waage – Scherenhubwagen.

 

  • Frage: Wie wir eine Steigung mit Last befahren?

Antwort: Im Gefälle und bei Steigungen ist die Last immer bergseitig zu führen. Gabelstapler dürfen nur mit zurückgeneigtem Hubmast fahren. Vor Fahrtbeginn die Gabelzinken möglichst in niedrige Stellung bringen, der Bodenbeschaffenheit angepasst etwa 10 bis 30 cm.

 

  • Frage: Wann darf das Hubgerüst nach vorn geneigt werden?

Antwort:  Das Hubgerüst darf erst vor dem Einfahren der Gabel nach vorne geneigt werden. Bei der Lastaufnahme ist darauf zu achten, dass die Last dicht an den Gabelrücken zu liegen kommt. Dadurch kann sie sich am Gabelrücken abstützen und der Lastschwerpunkt-Abstand wird so klein wie möglich gehalten.

 

  • Frage: Was gilt beim Transport von kleinen Lasten?

Antwort: Beim Transport von kleinen Lasten muss eine Palette oder Gitterbox verwendet werden.

 

  • Frage: Was hebt ein 5 Tonnen-Stapler?

Antwort: Bei einem Flurförderzeug mit einem Eigengewicht von 3 Tonnen und einer Last von 2 Tonnen muss der Boden eine statische Belastung von 5 Tonnen aushalten, die z. B. beim Anfahren oder Bremsen durch die dynamischen Kräfte noch weiter erhöht wird.

 

  • Frage: Wer darf Reparaturarbeiten am Gabelstapler durchführen?

Antwort:  Ein Kundendienstmonteur des Herstellers. Ein hierfür speziell ausgebildeter und beauftragter Mechaniker oder ein entsprechender Mechaniker des eigenen Unternehmens.

 

  • Frage: Was versteht man unter dem Begriff Lastschwerpunkt?

Antwort: Als Lastschwerpunkt bezeichnet man den Abstand vom Gabelrücken zum Mittelpunkt der sich auf der Gabel befindenden Last. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Last die Form eines Würfels hat und das Gewicht gleichmäßig verteilt ist.

 

  • Frage: Was ist für die Standsicherheit entscheidend?

Antwort: Durch Bewegungen wie Beschleunigen, Abbremsen, Befahren von Schrägen und durch Bodenunebenheiten kann die Standsicherheit beeinträchtigt werden. Deshalb heißt es: vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit fahren, sanft anfahren und abbremsen.

 

  • Frage: Wie viel Kilogramm kann ein Stapler heben?

Antwort: Der genormte Lastschwerpunktabstand für Gabelstapler mit einer Nenntragfähigkeit bis zu 10.000 kg setzt sich wie folgt zusammen: bis 1000 kg Last: 400 mm. 1001 bis 5000 kg Last: 500 mm. 5001 bis 10.000 kg Last: 600 mm.

 

  • Frage: Wie viel muss ein Stapler wiegen, wenn er 2 Tonnen heben soll?

Antwort: In der Regel wiegt ein Gabelstapler mit einer zulässigen Traglast von bis zu 2 t etwa das 1,5- bis 2-fache der zulässigen Last, also bis zu 2 x 2 t = 4 t.

 

  • Frage: Welcher Stapler kippt schneller?

Antwort: 3-Rad-Gabelstapler –grundsätzlich aber auch 4-Rad-Stapler – können nur bei zu schneller Kurvenfahrt in Verbindung mit einer starken Beladung umkippen. Bedient der Staplerfahrer das Gerät fachgerecht, ist bei beiden Staplerarten eine ausreichend hohe Sicherheit gewährleistet und kein Kippen zu befürchten.

 

  • Frage: Wann kippt ein Frontgabelstapler?

Antwort: Da der Schwerpunkt des unbeladenen Gabelstaplers möglichst nahe an der Hinterachse sein soll, kippt dieser leichter als der beladene, da bei Beladung der Schwerpunkt durch die Last nach vorne wandert. Das bedeutet in Kurzform für den Fahrer: Fahren Sie in Kurven langsam, je enger die Kurve, desto langsamer.

Beim Gabelstapler liegt der Schwerpunkt zwischen der Vorder- und Hinterachse, idealerweise möglichst nahe an der Hinterachse. Wird eine Last aufgenommen, so wandert der Schwerpunkt in Richtung der Vorderachse. Je höher das Gewicht der aufgenommenen Last, desto mehr neigt der Gabelstapler zum Kippen nach vorne!

 

  • Frage: Wie berechnet man den Lastschwerpunkt?

Antwort: Als Lastschwerpunkt bezeichnet man bei Flurförderzeugen den Abstand vom Gabelrücken zum Mittelpunkt der Last.

Lastschwerpunktabstand: Der Lastschwerpunktabstand ist bei Flurförderzeugen mit Hochhubeinrichtung der Abstand vom Gabelrücken bis zum Lastschwerpunkt. Dabei wird die Last würfelförmig und gleichmäßig verteilt angenommen. Der Lastschwerpunktabstand spielt eine Rolle beim Festlegen der Nenntragfähigkeit. Bei speziellen Anwendungen ist es zulässig, die Tragfähigkeit von Staplern in Abhängigkeit vom Lastschwerpunktabstand festzulegen. Quelle: Staplerkoenig

 

  • Frage: Wie errechnet sich das Stapler Moment?

Antwort:  Liegen keine Angaben zur Tragfähigkeit eines Staplers vor, dessen Lastschwerpunktabstand von der Norm abweicht, kann man den Wert berechnen, wenn man das Lastmoment des Staplers kennt. Dieses lässt sich nach folgender Formel berechnen: M = Q (c + x) M = Lastmoment, Q = Nenntragfähigkeit des Staplers, c = genormter Lastschwerpunktabstand und x = Vorbaumaß (Abstand Mitte Vorderachse bis Gabelrücken). Die Formel kann abgewandelt werden: Q = m: (c+x). Es handelt sich aber um grobe Berechnungen, denn die tatsächlichen Werte beim Stapler können abweichend sein: So ist die Tragfähigkeit bei einem kürzeren Lastschwerpunktabstand als dem genormten nicht größer als die Nenntragfähigkeit des Staplers. Andererseits kann die Mast- und Hydraulikkonstruktion des Staplers die errechnete Tragfähigkeit bei einem größeren als dem genormten Lastschwerpunktabstand nicht zulassen.

 

Die Voraussetzungen für den Gabelstaplerführerschein (Deutschland)

Um die Ausbildung für den Staplerschein zu beginnen, müssen Auszubildende erstens laut Festlegung der DGUV-Vorschrift zur eigenständigen Nutzung von Flurförderzeugen mindestens 18 Jahre alt sein. Zweitens muss eine gewisse Eignung für diesen Tätigkeitsbereich vorhanden sein, die sich in der Regel durch entsprechende Seminare und Pflichtstunden sammeln lässt.

 

Hinsichtlich der Eignung für das Fahren mit einem Gabelstapler wird zwischen der körperlichen und der geistigen Qualifikation unterschieden. Die körperlichen Fähigkeiten werden hierzu in der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung G25 ermittelt, bei der es sich vor allem um die notwendige Sehstärke, das räumliche Sehen und die Hörfähigkeit geht. Auch andere Bereiche wie die Beweglichkeit oder die Reaktionsfähigkeit werden in diesem Zusammenhang analysiert und ausgewertet.

 

Die letzte Voraussetzung ist die geistige beziehungsweise charakterliche Eignung. Diese bezieht sich auf das nötige Grundverständnis für technische und physikalische Zusammenhänge, das für die Bedienung von Flurförderzeugen von elementarer Bedeutung ist. Weitere individuelle Anforderungen sind eine schnelle Auffassungsgabe und die Bereitschaft, das Erlernte richtig und zielgerichtet anzuwenden. So steht einer umsichtigen Nutzung des Gabelstaplers mit einem gewissen Maß an Verantwortungsbewusstsein nichts mehr im Weg.

 

Welche Anbieter gibt es für den Staplerschein?

Je nach Standort gibt es verschiedene Anbieter, über die Sie die Prüfung zur Erlangung des Staplerscheins abnehmen lassen können. Die folgenden Organisationen bieten die gewünschte Ausbildung rund um den Gabelstapler und ermöglichen ein Bestehen der Prüfung innerhalb kürzester Zeit.

Neben den gängigsten Anbietern, die teilweise auch für die Vergabe des PKW-Führerscheins zuständig sind, gibt es zudem regelmäßig weitere Möglichkeiten durch die Hersteller von Flurförderzeugen. So haben etwa Jungheinrich oder Stil gesonderte Ausbildungen im Portfolio, die sich je nach Anzahl der Mitarbeiter auf Wunsch direkt im Betrieb durchführen lassen.

 

Mit einer kurzen Schulung zum Staplerschein (Deutschland)

Eine beliebte Form für den Erhalt des Staplerscheins ist der zwei- bis dreitägige Kurs. Dieser eignet sich für diejenigen, die bereits über erste Erfahrungen mit vergleichbaren Fahrzeugen verfügen. So wird auch die Ausbildung zum Staplerfahrer nicht mehr schwierig, wodurch die verschiedenen Bereiche relativ schnell abgearbeitet werden können. Die zuvor festgelegten Kosten umfassen in den meisten Fällen zudem die integrierten Unterrichtsmaterialien und die Nutzungsberechtigung für beide zu absolvierenden Prüfungen.

 

Wer bisher allerdings im Vorfeld keine Erfahrungen im Umgang mit dem Gabelstapler sammeln konnte, sollte sich auf eine etwas längere Zeit für die Ausbildung zum Staplerfahrer einstellen. Auch wenn einige Kurse dennoch auf den Erhalt des Scheins in lediglich zwei Tagen verweisen, benötigen unerfahrene Teilnehmer deutlich länger, um die Prüfung erfolgreich abzuschließen. Zusätzlich erhöht die Verbindung zwischen Theorie und Praxis mitunter den Druck und führt dazu, dass das parallele Vorbereiten unumgänglich wird.

 

So ist die Ausbildung für den Staplerschein aufgebaut

Der erste Schritt zur fertigen Unterweisung ist ein genauer Blick auf die drei nötigen Bereiche für den Erhalt des Staplerscheins: Diese unterteilen sich in Theoriestunden, Praxiseinheiten und eine abschließende Prüfung, auf die die weiteren Ausbildungsmaßnahmen im Betrieb folgen können. Rund um den Betrieb von Flurförderzeugen werden die nachfolgenden Inhalte Teil der Ausbildungsbereiche und führen zur Betriebserlaubnis für den Gabelstapler.

 

 

Theoriestunden

Die gesamte Theorie setzt sich aus mehreren Unterbereichen zusammen. Zunächst bekommen Sie die rechtlichen Grundlagen erläutert und werden zu den gängigsten Statistiken hinsichtlich Unfällen und anderen Problemstellungen unterwiesen. Anschließend geht es um die einzelnen Funktionen von Flurförderzeugen und die damit verbundenen Antriebsarten.

 

Nach den ausführlichen Informationen zu den technischen Bereichen erfolgt die weiterführende Ergänzung dieser Inhalte durch die nötigen Anhaltspunkte in der Praxis. Auch der Umgang mit Lasten spielt an dieser Stelle eine wesentliche Rolle und wird innerhalb der theoretischen Stunden vermittelt. Insgesamt erwarten Sie zehn Themenfelder, die in den meisten Fällen mit Unterrichtsstunden à jeweils 45 Minuten abgedeckt werden.

 

Praxisstunden

Bevor es in den Praxiseinheiten auf die Straße geht, beginnt zunächst die Einweisung an den vorhandenen Flurförderzeugen. Anschließend folgt die Unterweisung zum täglichen Vorgehen, bevor der Gabelstapler im Betrieb bewegt werden darf. Nach weiteren Hinweisen zu verschiedenen Gefahrenstellen am Fahrzeug sollen Sie sich in der Praxis an das Gerät gewöhnen. So behalten Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten im Blick und sind perfekt abgesichert.

 

Sobald die nötigen Grundlagen gefestigt sind, werden zusätzliche Fahr- und Staplerübungen durchgeführt. Auf diese Weise werden realitätsnahe Situationen aus dem täglichen Betrieb nachgestellt. Hierzu gehören das Fahren, das Be- und Entladen sowie das Ein- und Ausstapeln verschiedener Lasten. Je nach Bedarf und persönlicher Voraussetzungen erfordert dies mitunter unterschiedlich viele Stunden.

 

Prüfung

Sobald die theoretischen und praktischen Kenntnisse erworben wurden, können diese im Rahmen der Prüfung unter Beweis gestellt werden. Die theoretische Prüfung erfolgt anhand der Vorgaben der DGUV in einem vorgefertigten Multiple-Choice-Test, in welchem zwischen 50 und 55 Fragen beantwortet werden müssen. Im Verlauf des Tests können durchaus mehrere Antworten richtig oder falsch sein, wodurch die Teilnehmer immer wieder etwas um die Ecke denken müssen.

 

Nach bestandener Theorieprüfung erfolgt die praktische Feststellung Ihrer Fähigkeiten. In der Regel dauert der Praxistest etwa 15 bis 20 Minuten, wobei der Fokus auf der sicheren Fahrzeugführung und auf dem korrekten Umgang liegt. Bei unsachgemäßen Handlungen und falschen Antworten während der Prüfung werden Fehlerpunkte gesammelt, durch die letztendlich das Prüfungsergebnis ermittelt wird. Bei einer erfolgreich bestandenen Prüfung erhalten Sie im Anschluss Ihren persönlichen Staplerschein.

 

WICHTIG: Eine erfolgreich abgeschlossene Staplerscheinprüfung hat kein Ablaufdatum und ist somit lebenslang gültig. Jedoch sollte mindestens einmal im Jahr eine Auffrischung stattfinden.

 

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Der Staplerschein ist in Verbindung mit Flurförderzeugen nicht nur für bereits arbeitende Logistikerinnen und Logistiker eine ausgezeichnete Wahl, sondern gleichzeitig auch für junge Schulabsolventen, die eine gute Ausbildung anstreben.

www.staplerschein-oesterreich.at

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