Unfallfrei Hubstaplerfahren – Tipps –Tricks –Erfahrungen
Stapler-Unfälle sind relativ selten. Wenn sie dennoch geschehen, ist die Ursache meist ein Fehler des Fahrers. Sie treffen nicht nur den Fahranfänger, selbst altgediente Routiniers mit mehrjähriger Erfahrung werden kalt erwischt. Meist ist es ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit, der einen Unfall auslöst.
Ein erhöhtes Unfallrisiko besteht in Betrieben, in denen Stapler unterwegs sind. Da trifft es den Staplerfahrer selbst, häufig jedoch auch unbeteiligte Dritte durch falsches Verhalten. Ursachen sind meist unangemessene Geschwindigkeit, Fahrlässigkeit oder unglückliches Zusammentreffen ungünstiger Umstände die einen Unfall auslösen.
Leitgedanken für den Staplerführer
In der Logistik herrscht oft Zeitdruck, was manche Staplerfahrer dazu verleitet, das Gaspedal tiefer durchzudrücken, um schneller von der Aufnahme der Last zum Absetzen derselben zu gelangen. Elektrostapler für den internen Transport fahren mit 12 km/h Höchstgeschwindigkeit ebenfalls deutlich schneller als andere Verkehrsteilnehmer, was kritische Situationen vorprogrammiert
Ohne Staplerschein ist der Fahrersitz kein Arbeitsplatz
Wer mit einem Stapler arbeiten will, muss dafür – ohne jede Ausnahme – ausgebildet und befähigt sein. Den Nachweis erbringt ein gültiger Staplerschein, den jeder Staplerführer zu erwerben hat.
Ohne die in der Ausbildung erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse darf in Österreich niemand einen Stapler bewegen.
Der Stapler-Fahrer ist verpflichtet,sein Fahrzeug gegen unbefugte Nutzung zu sichern
Ob herkömmlicher Zündschlüssel, ein PIN-Code oder eine moderne Chipkarte: Alle müssen absolut sicherstellen, dass der Hubstapler nur vom beauftragten Fahrer genutzt werden kann. Daher: selbst bei kleineren Pausen, erzwungenen Arbeitsunterbrechungen oder am Feierabend, den Stapler richtig sichern – Schlüssel, Chipkarte sicher verwahren und den PIN-Code nicht weitergeben.
Erst den Gurt anlegen, dann den Stapler starten
Ist ein Rückhaltegurt am Fahrersitz vorhanden, muss dieser vor dem Fahrtantritt auf die Fahrergröße eingestellt und angelegt werden. Hat die Fahrerkabine Türen, müssen diese – bevor die Arbeit beginnt – geschlossen werden.
Nach jedem Einsatz den Hubstapler ordnungsgemäß sichern
Wird der Stapler abgestellt, muss sofort die Feststellbremse betätigt werden. Beim Abstellen auf abschüssigem Gelände müssen – um ein Wegrollen des Staplers zu verhindern – zusätzliche Vorlegeklötze an den vorderen Rädern angebracht werden und zur Gefahrenverhütung muss die Gabel auf den Boden abgesenkt werden.
„Regel Nr. Sicher“ – im Falle eines Sturzes unbedingt Sitzenbleiben
Wenn der Stapler bei einem zu harten Lenkausschlag, zu kippen droht oder gar umkippt – heißt es Ruhe bewahren. Staplerkabinen sind so sicher konstruiert, dass sie den Fahrer schützen können. Nur nicht versuchen abzuspringen – wer abspringt, riskiert schwere Verletzungen oder sogar sein Leben.
Schutzkleidung kann nur schützen, wenn sie auch getragen wird
Vor Arbeitsbeginn sollte immer die persönliche Schutzausrüstung angelegt werden. Sicherheitsschuhe mit rutschfester Sohle schützen Zehen und Sprunggelenke – beim Unfall können so schlimme Verletzungen verhindert werden.
Ein wenig Physik sollte jeder Staplerfahrer kennen
Beim schnellen Anfahren, harten Bremsen oder in zügigen Kurvenfahrten werden Kräfte freigesetzt, die den Stapler instabil machen und zum Kippen bringen können. Fahren Sie daher langsam in Kurven, beschleunigen Sie nur bei gerader Fahrt und vermeiden Sie abrupte Bremsmanöver, besonders, wenn Sie Last transportieren.
>Der Hubstapler – ein Fahrzeug mit Eigenheiten<
Zweck dieser selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ist, Lasten selbstständig aufzunehmen, weiter zu transportieren und danach wieder abzusetzen. Dabei liegt die Lastaufnahmevorrichtung außerhalb der Maschine. Außerdem besteht die Anforderung an einen Gabelstapler, Lasten auf eine Höhe zu heben, die deutlich über der eigenen Bauhöhe liegt. Dadurch werden auch die oberen Böden von Regalen erreicht, während der Stapler beim Transport niedrig genug ist, um zum Beispiel Tore zu durchfahren.