Hubstaplerfahren – Hohe Verantwortung prägt das Berufsbild
Ständiger Wandel
Das Berufsbild des Hubstaplerfahrers wandelt sich zusehends vom Fahrer, der zuständig ist für den zügigen Transport von Paletten mit Industrieprodukten oder für das schnelle Be- und Entladen von LKWs, zu einem vollwertigen Mitarbeiter der Lagerverwaltung. Vielfältig sind die zusätzlichen Aufgaben, Staplerfahrer
- erfassen Daten am Funkterminal,
- drucken Belege für Versandpaletten aus und
- wickeln Paletten vor dem Versand in Folie.
Die Digitalisierung generell und rasant zunehmende Vernetzung in den einzelnen Unternehmen und global auch mit anderen Unternehmen bindet auch den Staplerfahrer immer intensiver in die IT-Prozesse ein. Es ist ein Muss für ihn, diese Aufgaben – zusätzlich zu seiner sonstigen Arbeit – korrekt umzusetzen.
Ein Mehr an Aufgaben – auch ein Mehr an Sicherheit?
Trotz aller zusätzlichen Aufgaben ist der Fahrer auch weiterhin dafür verantwortlich, dass Güter zuverlässig und pünktlich von A nach B transportiert werden. Oberste Priorität haben dabei:
- keine Beschädigungen,
- keine Zeitverzögerung und
- keine Personenschäden
Es klingt fast wie Hohn, wenn es da heißt – bei allen technischen Optimierungen sollte immer auch der Mensch, sprich Hubstaplerfahrer, betrachtet werden. Ihm soll diese Technik von Nutzen sein.
Automatisierung könnte eine Lösung heißen
Erst, wenn die Transport- und Logistikkette vollständig automatisch abläuft – fahrerlose Transportsysteme – Fördertechnik – Verladeroboter – ist der erfolgskritische Risikofaktor Mensch außen vor. Doch das wird dauern und kosten und ob es sich gesamtwirtschaftlich rechnet, bleibt dahingestellt.
Improvisation – des Menschen Zauberwort
Gerade im Transport- und Logistikwesen kommt es immer wieder zu Hängern oder zeitraubenden Zwischenfällen. Da kommt es dann auf den Menschen und sein Improvisationspotential an. Er kann auch unter Zeitdruck schnell und sicher reagieren, schier Unmögliches zum positiven Abschluss führen.
Die Kabine als Arbeitsplatz
Der Arbeitsplatz des Hubstaplerfahrers ist die Kabine des Staplers. Sie sollte so groß ausgelegt sein,
dass die Bedienelemente ohne Verdrehungen verwechslungsfrei und schnell erreicht und genutzt werden können.
Besonderes Augenmerk sollte dabei auf nachträglich eingebaute Geräte (z. B. Scanner, Funkterminal oder Drucker) gerichtet werden. Sie sollten für den Staplerfahrer gut erreichbar sein, ihn aber in keiner Situation behindern.
Gesundheit ist ein hohes Gut
Fällt ein Hubstapler wegen eines Defekts aus, behebt ein Monteur den Schaden und das Gerät ist schnell wieder einsatzbereit. Fällt der Staplerfahrer aufgrund einer Verletzung aus, lässt sich das Problem meist nicht so schnell lösen.
Vermeidbare Belastungen für den Fahrer sollten möglich reduziert oder, wenn möglich, ganz ausgeschlossen werden. Unter bestimmten Umständen kann die stundenlange Arbeit in der Kabine des Hubstaplers stark belasten aber auch krank machen. Mangelhafte Ergonomie kann den Nacken- und Rückenbereich belasten und zu größeren Problemen Anlass geben.
Bedienelemente, die an die Körpermaße des Staplerfahrers angepasst werden können, sind optimal.
Der Fahrersitz in der Staplerkabine sollte generell in Höhe und Abstand verstellbar sein und über eine angemessene Polsterung und ausreichende, schwingungsdämpfende Federung verfügen. Sie fängt Stöße ab und sorgt für die Schonung der Bandscheiben. Gleichzeitig wird ein möglichst ermüdungsfreies Arbeiten über Stunden erreicht. Staplerfahrer, die nicht nur in der Kabine sitzen, sondern diese während der Arbeitszeit regelmäßig verlassen müssen, sollte der Ein- und Ausstieg ebenfalls möglichst einfach und bequem gemacht werden. Ein Handgriff oder ein rutschfester Tritt sorgen für mehr Komfort und Sicherheit.
Arbeitssicherheit erhöhen
Ein Hubstapler, insbesondere mit Zuladung, verfügt über gewaltige Kräfte. Treffen diese – aus welchen Gründen auch immer – gegen eine Regalzeile oder ein anderes Hindernis, entsteht erheblicher Sachschaden, im schlimmsten Fall auch Personenschaden.
Die Verantwortung, die ein Staplerfahrer trägt, ist sehr groß. Es ist daher unumgänglich, dass der Fahrer beim Einsatz durch bestmögliche Technik unterstützt wird, um unfallfrei und sicher zu fahren. Ein guter Fahrer ist aufmerksam, hellwach und äußerst konzentriert, fährt vorausschauend und überlegt. Sorgt dafür, dass er den Überblick behält, die Staplerkabine ihm freie Sicht nach allen Seiten ermöglicht. Ist häufiges Rückwärtsfahren angesagt, wäre ein drehbarer Fahrersitz ideal. Vom – in Fahrtrichtung gedrehten – Fahrersitz lässt sich der Hubstapler überlegen manövrieren. Ein gutes Gefühl.