Präzises Arbeiten mit dem Stapler – Luft im Hydrauliköl

Präzises Arbeiten mit dem Stapler – Luft im Hydrauliköl

 

Hydraulik

Mit hydraulischen Systemen kann Bewegung erzeugt werden – z. B. der Hubmast beim Stapler. Die Hydraulik verwendet Hydrauliköle, nutzt ihr gleichmäßiges Strömungsverhalten. Flüssigkeiten – Hydrauliköle dehnen sich immer gleichmäßig aus. Kraft und Bewegung werden mit dem Öl erzeugt, das mithilfe einer Pumpe unter Druck gesetzt wird. Wird durch Kolben Druck erzeugt und in Strömungsenergie umgewandelt, wird es möglich, schwere Lasten zu heben oder zu bewegen.

 

Vorteile und Nachteile

Vorteile der Hydraulik sind: enorm große Kräfte – präzise Steuerung– hohe Leistung auf kleinem Raum –

große Sicherheit – Langlebigkeit des robusten Systems.

Nachteile der Hydraulik sind: der Preis, Hydraulikanlagen und deren Flüssigkeit sind teuer – komplexe Anlagen – Umweltfaktor: austretende Öle – Geschwindigkeit: hydraulischen Prozesse sind keine schnellen Bewegungen.

 

Luft in Hydraulikölen

Wenn ein exaktes Steuern und Positionieren nicht mehr gelingt oder machbar ist, kann ein erhöhter Anteil von gelöster Luft im Hydrauliköl der Hydraulik verantwortlich sein, kann zum Nachfedern der Ölfüllung führen.

Im Bereich der  Hydraulikpumpe, herrschen die höchsten Temperaturen, gelöste Luft wird abgeschieden. Sie ist die gefürchtete Ursache für Kavitation* von Hydraulikpumpen. Auch verursachen die Luftblasen im Öl im fortgeschrittenen Stadium oft mit einer Dunkelfärbung des Öls. Die Luft bleibt nicht mehr im Öl gelöst. Sie steigt in kleinen Blasen auf.

Diese bilden sich besonders an den heißen Teilen des Systems und sprudeln an diesen Stellen geradezu aus dem Öl heraus. Da in Hydrauliksystemen schnelle – auch hohe – Druckschwankungen auftreten, kommt es aufgrund der dabei entstehenden Verdichtungstemperaturen zwischen dem Sauerstoff aus diesen Luftblasen und den umgebenden Kohlenwasserstoffen des Öls zu kleinen, explosionsartigen Verbrennungen, ähnlich der Verbrennung im Dieselmotor. Da die Luftbläschen, die Ursache für den „Dieseleffekt” sind, nur wenige Sauerstoffmoleküle enthalten, erfolgt die Verbrennung unvollständig mit der Bildung von Rußflöckchen, die das Öl oder auch Filtereinsätze schwarz färben können. Der „Dieseleffekt” hat meist keine Auswirkungen auf die Schmierfähigkeit des Öls. Da der Effekt aber auch im Bereich von Dichtlippen auftreten kann, sollten Dichtungen, besonders wenn das Öl ein schlechtes LAV ** aufweist, in Bezug auf Grübchen artigen Materialabtrag kontrolliert werden.

 

* Kavitation

Als Kavitation wird das Bilden und schlagartige Zusammenfallen von mit Dampf gefüllten Blasen bezeichnet. Dieser Prozess findet an den Stellen innerhalb der Pumpe statt, an denen der Druck unter den Dampfdruck des Fördermediums absinkt.

 

** Das Luftabscheidevermögen (LAV)

Das Luftabscheidevermögen eines Öls gibt die Zeitspanne in Minuten an, die benötigt wird, um Luft, die unter definierten Bedingungen in das Öl geblasen wird, wieder bis auf einen Wert von 0,2 Vol.-% des Ausgangswertes ausgasen zu lassen. Der LAV-Wert gibt nicht den absoluten Luftgehalt des untersuchten Öls an. Er informiert über die Fähigkeit des Öls, die eingeblasene oder dispergierte Luft wieder abzuscheiden.

 

Das Luftabscheidevermögen eines Öls kann, im Gegensatz zum Schaumverhalten, nicht durch die Zugabe von Additiven verbessert, sondern eher nur verschlechtert werden.

Der tatsächliche Luftgehalt im Öl, der zwischen 7 und 10 Vol.-% liegt, hängt von der Art und Additivierung des Grundöls, dem Alter der Ölfüllung, einer Vermischung mit artfremden Substanzen sowie der Konstruktion der Anlage ab.

 

Im Gegensatz zum Schaum, der sich häufig an der Oberfläche des Öls sammelt, ist die im Öl gelöste Luft nicht immer gleich zu erkennen. Manchmal ist eine leichte Trübung ein zielführender Hinweis.

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