Besondere Gefahrenstellen für Hubstapler-Fahrer
Überall, wo sich Hubstapler und Fußgänger die Verkehrsflächen im Unternehmen teilen, herrscht erhöhtes Gefahrenpotenzial. Immer mehr Betriebe gehen aus diesem Grund dazu über, die Verkehrsflächen für Fußgänger und Stapler zu trennen bzw. entsprechend zu markieren. Nicht immer lassen die Räumlichkeiten das zu, außerdem funktioniert eine solche Regelung nur dann, wenn sich alle Beteiligten daran halten.
Vorsicht
Kreuzungen und Verzweigungen sind typische Gefahrenpunkte. Regale, Maschinen und Abgestelltes schränken die Sicht ein, der Staplerfahrer kann nicht sehen, wer oder was ihn erwartet, ihm entgegenkommt – vielleicht ist es ein Stapler. Hier heißt es besonders umsichtig handeln, die Fahrgeschwindigkeit so weit drosseln, dass ein Unfall ausgeschlossen werden kann.
Von Fußgängern erfordern erwähnte Stellen nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit, keinesfalls sollten sie gedankenlos oder gar im Gespräch vertieft in eine Kreuzung oder Einmündung eintreten. Sich nur auf das Gehör zu verlassen – ist gefährlich, Elektrohubstapler sind heute sehr leise und ihre akustische Wahrnehmbarkeit stark eingeschränkt – dies ist vor allem der Fall, wenn Gehörschutz tragen Pflicht ist.
Aufmerksamkeit
Bei Lade- und Stapeltätigkeiten ist der Fahrer voll auf die Arbeitsabläufe konzentriert, hat dabei vor allem die Ladung im Auge – für Fußgänger stellt dies eine potenzielle Gefährdung dar. Den Stapler sollten sie erst passieren, wenn der Fahrer sie zur Kenntnis genommen hat. Blickkontakt zum Fahrer entspannt die Situation, zumal stets mit Rangierbewegungen des Staplers zu rechnen ist.
Das befreit den Staplerfahrer nicht, sein Umfeld im Auge zu halten und anstehende Manöver nur durchzuführen, wenn keine Personen im Aktionsradius sind.
Vorausschauend
Herkömmliche Begriffe aus dem Straßenverkehr wie angepasste Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand sind auch für den Hubstaplerfahrer von Bedeutung und sind zu beachten. Eine abrupte Bremsung macht deutlich, dass sich Reaktionsweg und Bremsweg zum Anhalteweg addieren und starke Bremsung die Zuladung gefährden kann.
Hell, dunkel, vergilbt
Speziell für ein- oder ausfahrende Hubstapler bilden Hallen Tore eine Gefahrenquelle, denn eine Begegnung mit einem anderen Fahrzeug oder Fußgängern ist nie auszuschließen. Kein Grund, den Ort der Gefahr möglichst schnell zu verlassen, die Geschwindigkeit absenken ist der bessere Rat. Große Helligkeitsunterschiede sind bei Toren eine weitere Gefahr, denn die Augen brauchen Zeit sich an die jeweilige Helligkeit anzupassen.
Lamellenvorhänge schützen zwar gegen Zugluft, aber häufig sind sie verschmutzt oder total vergilbt. Das einst glasklare Material ist trüb geworden und verzerrt zusätzlich die Sicht, bleibt nur erhöhte Vorsicht bei Annäherung an diese Tore.
Ideal ist es, wenn an exponierten Stellen – Hallentoren – die Verkehrsbereiche voneinander getrennt sind. Fußgänger verringern die Gefahr, wenn sie die markierten Bereiche benutzen, nie an einem Tor den Verkehrsweg kreuzen.
Im Außenbereich ist Aufmerksamkeit angesagt, wenn Stapler, Fußgänger oder Radfahrer an der Toraußenseite zu dicht den Fahrweg kreuzen. Hier kann es blitzschnell zu brenzligen Gefahrensituation kommen.
Abseits
Weitere Gefahrenstellen warten im Außenbereich auf den Staplerfahrer. Dort wo Bodenunebenheiten wie ungedeckte Abflussrinnen, Gullys oder Bodenwellen die Fahrt erschweren. Langsames Überfahren und möglichst im rechten Winkel kann das Problem lösen. Obwohl der Staplerverkehr im Außenbereich Vorfahrt hat, muss der Fahrer immer damit rechnen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer nicht an diese Vorschrift halten.
Gefahrenstellen für Hubstapler gibt es genug. Kein Staplerfahrer sollte eine Gefahrensituation dadurch schaffen, dass er seinen Stapler abstellt und Verkehrswege blockiert. Gefahrenträchtig ist es, wenn der Stapler nicht gegen Wegrollen bzw. unbefugte Benutzung gesichert ist.