Staplerfahrer sind seit längerer Zeit nicht mehr nur für den innerbetrieblichen Transport von
Paletten und Gitterboxen oder für das zügigen Be- und Entladen von Lieferfahrzeugen
verantwortlich. Die übergreifenden IT-Prozesse in den immer häufiger vernetzten
Unternehmen, integrieren auch zunehmend den Staplerfahrer. Er muss die zusätzlichen
Aufgaben korrekt und fließend zu seinen bisherigen Tätigkeiten abwickeln.
Trotzdem hat der Staplerfahrer weiterhin dafür Sorge zu tragen, dass Güter innerbetrieblich
schnell und zuverlässig transportiert werden und das ohne Beschädigung oder Verzögerung
und ohne, dass dabei Menschen zu Schaden kommen. Bei allen umfassenden, technischen
Optimierungen sollte immer auch der Mensch gesehen werden, dem diese Technik
letztendlich nutzen sollte.
Solange die allumfassende, rasant wachsende Logistik nicht automatisiert ist, wird der
verantwortliche Mensch der kritische Faktor bleiben. Ein Grund, der dabei beachtet werden
muss.
Nicht automatisch senkt eine höhere Produktivität auch die Kosten
In den meisten Unternehmen stellen die Personalkosten den größten Einzelposten in den
Kalkulationen. Bei den Staplerfahrern besteht da keine Ausnahme. Kosten fallen immer an,
auch wenn der Staplerfahrer nicht fährt. Finanziell aber macht es einen großen Unterschied,
wie viele Paletten oder Gitterboxen in einer Stunde verladen oder transportiert werden,
besonders dann, wenn vereinbarte Termine vorgegeben sind. Unter Zeitdruck greift
besonders der Faktor Mensch. Der hat Sorge zu tragen, dass alle Arbeitsgänge schnell und
sicher durchgeführt werden.
Faktor Arbeitsplatz
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Größe es Arbeitsplatzes im Gabelstapler. Dieser
sollte vorbehaltlos sicherstellen, dass alle Bedienelemente ausnahmslos schnell und sicher
erreicht und bedient werden können. Dies gilt vor allem für nachträglich installierte Geräte
wie z. B. Scanner, Drucker oder ein Funkterminal. Behindern darf einen Staplerfahrer nichts.
Etwa eingegangene Kompromisse, die zusätzliche Aktivität des Fahrers fordern, können im
Nachhinein erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsgeschwindigkeit und Konzentration
haben, wirken sich negativ auf die Produktivität aus.
Eingrenzen der gesundheitlichen Risiken
Fällt ein Stapler durch einen technischen Defekt aus, hilft sicher der Anruf beim Geräte-
Service. Der zuständige Techniker kommt meist umgehend und behebt den Schaden und der
Stapler ist wieder einsatzbereit. Fällt ein Staplerfahrer verletzungsbedingt aus, kann dies
schnell zum Problem werden. Vermeidbare Fahrer-Belastungen sollten möglichst reduziert
oder besser noch gänzlich ausgeschlossen werden.
Zwar übernimmt der Gabelstapler das Arbeiten mit den schweren Lasten – doch
stundenlange Arbeit in der Stapler-Kabine belasten den Fahrer, kann krank machen.
Mangelhafte Ergonomie verursacht bei den oberen Extremitäten und im Rücken- und
Nackenbereich auf Dauer größere Probleme, die zu schmerzhaften Verspannungen beim
Fahren führen können. Hilfreich können da verstellbare Bedienelemente sein, die an die
Größe des jeweiligen Fahrers angepasst werden können, oder gleich so gestaltet sind, dass
diese von jeder Person gleich gut erreicht und bedient werden können.
Der Fahrersitz muss in jedem Fall verstellbar sein und über eine angemessene Federung
verfügen. Diese sollte die Schwingungen des Staplers abmildern und für Schonung der
Bandscheiben sorgen. Wenn der Staplerfahrer nicht nur im Stapler sitzt, sondern diesen bei
der Arbeit häufiger verlassen muss, sollten Ein- und Ausstieg gleichfalls möglichst bequem
sein. Ein Handgriff und rutschfeste Tritte sorgen für mehr Sicherheit und Komfort.
Die Stapler-Kabine sollte immer ausreichend Platz bieten. Auch Staplerfahrer mit größerer
Körperfülle sollten bequem und zügig ein- und aussteigen können. Wer sich erst an Hebeln
und anderen Einbauten vorbei zwängen muss, verliert bei jedem Ein- und Ausstieg wertvolle
Zeit.
Erhöhung der Arbeitssicherheit
Ein Stapler – besonders mit Zuladung – verfügt über geballte Kräfte und Energie. Wenn sich
diese durch Unachtsamkeit oder mangelnde Übersicht z. B. gegen eine Regalzeile richten, ist
das mit erheblichen Schäden für Waren, Lagereinrichtung, Stapler und Menschen verbunden.
Im schlimmsten Fall kann es zu wochenlangen Einschränkungen im Betrieb kommen. Jeder
Staplerfahrer – sobald er den Stapler bedient, trägt eine enorme Verantwortung. Der Fahrer
sollte durch erprobte Technik dabei unterstützt werden, sicher und unfallfrei zu fahren.
Wichtiger Schutzfaktor ist der Staplerfahrer selbst. Ist er aufmerksam und konzentriert – fährt
vorausschauend und überlegt – lassen sich mögliche Unfälle vermeiden. Von Bedeutung ist,
dass der Fahrer jederzeit einen guten Überblick behält und die Kabine frei Sicht in alle
Richtungen ermöglicht. Ein drehbarer Fahrersitz ist ideal, wenn der Staplerfahrer häufiger
rückwärtsfahren muss. So kann er sich in Fahrtrichtung drehen und den Stapler sicher
manövrieren.
Der Staplerfahrer sollte berücksichtigt werden –
wird ein Gabelstapler gebraucht oder neu angeschafft
Beim Kauf eines bestimmten Staplermodells, es ist gleich ob alt oder neu, sollten nicht nur
Leistungs- und Kostenaspekte berücksichtigt werden, sondern auch der zukünftige Stapler-
Fahrer des Gerätes. Oft genügt es, einmal auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen, um ein Gefühl
für die Sitzqualität zu bekommen – sich in den Fahrer einfühlen können. Für gebrauchte
Geräte trifft dies besonders zu. Bei moderne Neugeräten sind die Anforderungen an
Ergonomie, Vibrationsschutz und Rundumsicht in aller Regel bereits umgesetzt oder
zumindest soweit möglich als Zubehör erhältlich.